Jahresrückblick 2017

Ein aufregendes Nepaljahr liegt hinter uns. Nach vielem Hin und Her und langem angespannten Warten wurde unser Antrag auf Fördermittel für das neue Wasserprojekt vom Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit im Dezember bewilligt.

Die Bergdörfer Kolvanjyang, Dinglang und Bangyam, in denen unser Projekt geplant ist, liegen im mittleren Hügelland Nepals, welches den Übergang zwischen der Tiefebene im Süden (Terai) und dem Hochgebirge im Norden (Himalaya) bildet. Die Zielgruppe lebt sehr abgeschieden und ist von der nächsten befahrbaren Straße nur durch einen sechs-stündigen Fußmarsch einschließlich mehrerer Flussüberquerungen erreichbar.

In den Dörfern der Zielgruppe leben insgesamt 1500 Menschen, die zur Bevölkerungsgruppe der Chepang gehören. Sie sind eine benachteiligte ethnische Minderheit, die größtenteils unterhalb der Armutsgrenze lebt. Das Durchschnittseinkommen liegt bei weniger als 500€ im Jahr. Zum Wasserholen an der nächstgelegenen Quelle ist speziell unsere Zielgruppe zwei bis drei Stunden unterwegs. Dieser beschwerliche Zugang zu Wasser führt zu mangelhafter Hygiene und fehlender Möglichkeit der Landbewässerung. In Folge besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko sowie eine geringe Nahrungssicherheit, wodurch die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt ist.

Auf ihrem Land bauen die Chepang hauptsächlich Mais und Hirse an. Die Erträge sind jedoch, aufgrund der Erosionsanfälligkeit der Böden während der Monsunzeit und der fehlenden Möglichkeit zur Bewässerung während der Trockenzeit, sehr gering. Daher reichen die selbst angebauten Nahrungsmittel nur für ca. 3 bis 4 Monate im Jahr. Ein Teil der Mitglieder jeder Familie arbeitet als Tagelöhner in den Städten am Fuße des Hügellands. Das verdiente Geld verwenden sie zum Kauf von Lebensmitteln, um ihre geringen landwirtschaftlichen Erträge so gut es geht auszugleichen. Dadurch bleiben kaum Zeit und Geld für Schule und Arztbesuche, welche zudem ebenfalls nur durch lange Fußmärsche möglich wären.

Im Rahmen des Projektes sollen die drei Dörfer Kolvanjyang, Dinglang und Bangyam durch eine robuste Wasserleitung mit einer ergiebigen und sauberen Wasserquelle verbunden werden.

Damit die Bewohner jederzeit direkten Zugang zu diesem Wasser haben, sollen in den Dörfern Speicher errichtet werden, die stets einen Teil des Quellwassers zurückhalten. Um den effektiven Einsatz des Wassers zu gewährleisten, sollen Workshops zur Steigerung des Bewusstseins für Krankheitsprävention durch Hygiene sowie zu nachhaltigem Bewässerungslandbau durchgeführt werden.

Die Durchführung des geplanten Projektes ist aufgrund der Abgeschiedenheit der Dörfer ein sehr arbeitsintensives und kräftezehrendes Vorhaben. Der Transport der schweren kilometerlangen Rohre von der letzten befahrbaren Straße im Flachland bis hin zu den geeigneten Quellen muss über mehrere Stunden zu Fuß erfolgen. Das Eingraben der Rohre wird händisch mit Hacken und Spaten vorgenommen.

Die in den letzten drei Jahren von uns gesammelten Spenden in Höhe von knapp 8.900 € stockt das Ministerium um 26.600 € auf, sodass wir in den nächsten zwei Jahren für folgende Kosten des Wasserprojekts aufkommen können.

Von Oktober 2017 bis Januar 2018 hat Helene aus Halle (Saale) als Freiwillige an unserer Schule in Jutpani gearbeitet.

Wir sowie Rajendra (links) und Keshab (rechts) danken Helene für ihren engagierten Einsatz!

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