Mitglieder des Vereins zurück aus Nepal

Erstaunliche Hilfsprojekte dank der Spender der Initiative Nepal e.V. realisiert

Mehr als 8000 Euro wurden in den dreieinhalb Jahren seit unserem letzten Nepalbesuch (August 2006) gespendet und daher wurde es mal wieder Zeit, dass wir uns vor Ort über den Werdegang der Projekte informierten.

Anfang Februar kamen Andre und ich in Nepal an, während Franzi Anfang März dazu stoß. Keshab, unser Projektleiter vor Ort, überreichte uns eine Mappe, mit der Dokumentation der Projekte, die in den letzten Jahren mit unseren Spenden verwirklicht wurden. Auf Grundlage dieser Mappe führten wir intensive Gespräche mit Keshab, um uns alles genau erklären zu lassen, besuchten die jeweiligen Projekte und sprachen mit den Menschen, die von den Aktivitäten profitieren.

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Wir sind tief beeindruckt von den Ideen, die Keshab entwickelt und der Professionalität, mit der er diese umgesetzt hat. In den folgenden Abschnitten sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Zudem haben wir etliche Stunden Filmmaterial gesammelt und viele Interviews geführt. In den folgenden Wochen wird daraus eine Dokumentation entstehen, die wir dann voraussichtlich ab Juni präsentieren können:

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Während unserer zwei Monate in Nepal haben wir außerdem im Bildungszentrum ein Seminar zu nachhaltiger Landwirtschaft durchgeführt. Es wurden Poster entworfen und Anschauungsmaterialien angefertigt. Die Bauern der Umgebung erschienen zahlreich zu dieser Veranstaltung und bekundeten reges Interesse.

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Doch zunächst erst einmal wollen wir, frisch zurückgekommen von unserer diesjährigen Nepalreise, allen Spendern danken, die mit ihrer Unterstützung die Hilfsprojekte ermöglicht haben.

1.  Nutztierspende

Einige Familien, denen es ohne Starthilfe unmöglich ist, der Armut zu entkommen, haben von unserer Partnerorganisation eine Kuh, einen Büffel oder eine Ziege erhalten. Die Einnahmen des Milch- oder Fleischverkaufs geben solchen Familien mehr finanzielle Sicherheit, sodass deren Kindern der Besuch einer Schule nicht länger verwehrt bleibt. Mit den Familien, die eine gespendete Kuh erhalten, wird vereinbart, dass sie eines der Nachkommen für andere bedürftige Menschen zur Verfügung stellen, sodass die Spende einer einzigen Kuh gleich mehreren Familien zu Gute kommt.

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Die Familie des Bauern Ram hat von den Geldern der Initiative Nepal e.V. (395 €) eine Kuh erhalten, die täglich 14 Liter Milch gibt, wovon 13 Liter zum Preis von 25 Cent je Liter verkauft werden.
Eine weitere Familie erhielt während unseres Aufenthaltes in Nepal eine Ziege (100 Euro). Diese sollte in Zukunft im Durchschnitt jährlich vier Junge haben, die für ein Jahr aufgezogen werden, bevor sie für 70 Euro bis 100 Euro dem Schlachter verkauft werden können.

2.  Sanitäre Anlagen und Umweltbewusstsein

Fehlende sanitäre Anlagen sowie Mangel an sauberem Trinkwasser führen in Nepal dazu, dass viele Menschen an Durchfallerkrankungen leiden. Keshab Khanal, der Initiator und Projektleiter in Nepal, veranlasst daher mit Hilfe der Spenden aus Deutschland den Bau von Brunnen und Toilettenanlagen.
Mit Spenden unseres Vereins wurden eine Toilettenanlage und ein Waschraum in dem Dorf Kumroj finanziert. Dafür wurden 350 € verwendet.

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In Dörfern, die Unterstützung für sanitäre Anlagen erhalten, gründet Keshab auch Gruppen von Jugendlichen, die für die allgemeine Sauberkeit im Dorf verantwortlich sind. Einmal in der Woche reinigen sie die Anlagen und sammeln Müll ein. Gleichzeitig ermuntern sie die Dorfbewohner zu mehr Hygiene und Sauberkeit, um Krankheiten und Umweltverschmutzungen vorzubeugen. Jugendgruppen aus 3 Dörfern haben zur Belohnung ihrer Arbeit und zur Motivation für weitere Aktivitäten Sportausstattung (Volleyball, Federball, etc.) im Wert von 470 Euro erhalten.
In einer Vielzahl von Schulen hat Keshab regelmäßig Umwelt- und Hygiene-Quizze organisiert. Krankheiten und Umweltverschmutzungen, die sich auf die Nahrung und das Trinkwasser auswirken sollen damit vorgebeugt werden. Die Gewinner des Quiz erhielten Preise. Die Initiative Nepal e.V. steuerte in den letzten 4 Jahren für diese Aktivitäten 580 Euro bei.

3.  Möbel für Büro und Bildungszentrum

Das Bildungszentrum, zu dessen Errichtung 2006 die Spender der Initiative Nepal e.V. beigetragen haben, wurde mit Schulbänken und –tischen eingerichtet. Außerdem wurden ein kleines Büro für unsere nepalesische Partnerorganisation sowie ein Schlafzimmer für Freiwilligendienstleistende eingerichtet. Dafür wurden insgesamt rund 930 Euro aufgewendet.

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4.  Frauen-Versicherungsgruppen

Keshab initiiert die Gründung von Frauen-Versicherungsgruppen. Er stellt den Frauen je nach Gruppengröße ein Startkapital von 50 bis 250 Euro zur Verfügung. Zusätzlich werden monatlich von jeder Familie 50 Cent für den Gemeinschaftstopf eingesammelt. Wird ein Familienmitglied krank oder der Kauf eines Wirtschaftstieres in Erwägung gezogen, dann können die Frauen Geld aus diesem Topf leihen und mit geringen Zinsen langsam zurückzahlen. „Die Frauen können wieder lachen, weil sie sich nicht mehr sorgen müssen, bei einem Krankheitsfall alles zu verlieren, um für die Arzt- und Medikamentenkosten aufzukommen, oder dem jeweiligen Familienmitglied nicht helfen zu können“, berichtet Keshab vom Erfolg dieser Projektidee. Von den Spenden der Initiative Nepal e.V. wurden 1000 Euro zur Gründung von 6 Frauengruppen eingesetzt, wovon mehr als 130 Familien profitieren.

5.  Analphabeten-Kurse

Die Männer einer Vielzahl von Familien in Nepal sind zum Arbeiten in einem der Golfstaaten. Billige Arbeitskräfte, wie die bitterarmen Nepalesen sind dort gefragt. Die Frauen und Kinder bleiben zurück und warten auf Briefe ihrer Männer. Doch die meisten Frauen können nicht lesen und sind so auf die Kenntnisse der wohlhabenden Bevölkerung angewiesen.
Wer nicht lesen kann, muss zudem alles glauben, was ihm erzählt wird. Dies kann in einem Land wie Nepal, in dem verschiedenste politische Strömungen zum Teil in bürgerkriegsähnlichem Dauerstreit sind, verhängnisvoll sein.
Daher hat unsere nepalesische Partnerorganisation im Schulungszentrum in den vergangenen Jahren Analphabetenkurse für insgesamt 150 Frauen durchgeführt.

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Landlose Frauen in Nepal sind darauf angewiesen auf den Feldern der wohlhabenden Bauern zu arbeiten, um Geld zu verdienen. Oftmals arbeiten sie mehrere Tage bevor sie ihren Lohn erhalten. Wer nicht rechnen kann, wird da schnell mal um einige Rupien Lohn betrogen. Daher beinhalteten die Analphabetenkurse auch einige Mathematikstunden.
Für Lehrer, Bücher und Schreibmaterial wurden 1800 Euro aus dem Spendentopf der Initiative Nepal e.V. verwendet.

6.  Flüchtlingslager

Ein ganz neues Projekt wird in diesem Jahr umgesetzt. Keshab ist auf ein Flüchtlingslager gestoßen. Ein Teil der Menschen sind politische Flüchtlinge aus den Bergen im Norden, der andere Teil ist aus Gebieten im Süden, die zur Monsunzeit häufig von Überschwemmungen betroffen sind. In dem Flüchtlingslager leben heute 800 Familien ohne Grundwasser in einfachsten Hütten aus Stöckern und Stroh. Die Notdurft wird über Erdlöchern verrichtet, um Wasser zu holen sind die Menschen drei Stunden unterwegs und Unterricht gibt es in einer viel zu kleinen Schule, die ebenfalls nur aus Brettern und Stroh besteht. Zu Beginn seiner Tätigkeit für die Menschen des Flüchtlingslagers hat Keshab 380 Euro aus dem Spendentopf der Initiative Nepal e.V. verwendet, um Winterkleidung zu verteilen. Außerdem hat er es mühsam geschafft, das Gebiet als offizielle Ortschaft registrieren zu lassen, sodass die Menschen ein Bleiberecht haben, eine neue Schule errichtet und Brunnen gebohrt werden können. Insgesamt wird die Schule 35 000 Euro kosten. Für die sechs Brunnen, die errichtet werden sollen, müssen ebenfalls mehrere Tausend Euro aufgebracht werden, da das Grundwasser in dieser Region sehr tief liegt. Ein Großteil der Gelder kommt von einer weiteren Unterstützerorganisation aus den Niederlanden. Die 2000 Euro, die im Dezember 2009 und Januar 2010 von Mitgliedern und Helfern der Initiative Nepal e.V. in Finsterwalde und Umgebung gesammelt wurden, tragen zum Bau der Schule bei.

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Ende April beginnt das neue Schuljahr. Bis dahin rufen wir auf, Patenschaften für die Kinder des Flüchtlingslagers zu übernehmen, sodass diesen ein unbeschwertes Lernen an der neuen Schule ermöglicht werden kann. Für 15 Euro im Monat erhalten die Kinder regelmäßig Schulmaterial, eine Uniform und finanziellen Ausgleich für die Familien, sodass diese die Kinder bei der Feldarbeit entbehren können. Wer sicher ist, dass er mindestens bis zum Schulabschluss eines Kindes (10 Klassen) monatlich 15 Euro aufbringen kann und dies auch gern möchte, kann sich bis Mitte April bei uns melden:

E-Mail: initiative-nepal@gmx.de
Tel.: 0174-9567086

NOCHMALS VIELEN DANK AN ALLE HELFER UND SPENDER !!!

Pauline


Zusammenfassung der Gelder

Überweisung von Deutschland nach Nepal Betrag Projekt Betrag
April 2007 1240 € Nutztierspende 495 €
Oktober 2007 1000 € Sanitäre Anlagen und Umweltbewusstsein 1400 €
Februar 2008 1200 € Möbel für Büro und Bildungszentrum 930 €
Dezember 2008 1000 € Frauen-Versicherungsgruppen 1000 €
April 2009 1800 € Analphabeten-Kurse 1800 €
Januar 2010 1990 € Flüchtlingslager – Winterkleidung 380 €
März 2010 (in bar vor Ort) 100 € Flüchtlingslager – Schule 2000 €
Gesamt 8330 € Gesamt 8005 €
Restbetrag auf Konto in Nepal 325 €
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